Hochwasser in Haslach – Detailbericht

Aufgrund der starken und anhaltenden Regenfälle wurden die Kameraden am 02.06.2013 um 06:48 Uhr das erste Mal an diesem Tag per Sirene zu einer drohenden Verklausung in den Erlenweg alarmiert. Es drohte eine Überflutung einer kleinen, privaten sowie der öffentlichen Autobrücke. Aufgrund des stark steigenden Wasserpegels (~20cm in 15 Minuten) und der Tatsache, dass eine Überschwemmung der Brücken drohte, wurden diese mit Rücksprache des Bürgermeisters gesperrt. Weiters wurden die betroffenen Anrainer über die Sperre informiert.
Zeitgleich zu diesem Einsatz bekamen wir Meldung, dass die Große Mühl bereits Teile der Freizeitanlage Kranzling überschwemmte. Während das LFB den Einsatz im Erlenweg abwickelte, rückten TLF und Last zur Kranzling aus.
Gemeinsam mit einem Traktor retteten wir Tische, Bänke und Liegen der Freizeitanlage von den drohenden Fluten. Auch wurde die Außeneinrichtung des Gasthauses in das Innere transportiert. Bei einem aufgebauten Festzelt befestigten wir die Seitenplanen auf dem Zeltdach, um die Angriffsfläche zu reduzieren. Auch hier konnte während unseres Einsatzes ein starker Anstieg des Wasserpegels festgestellt werden.
Im Anschluss an diese Einsätze wurde eine kurze Koordinationssitzung gemeinsam mit dem Bürgermeister im Feuerwehrhaus abgehalten. Es wurde ein Schichtdienst organisiert, welche stündlich 5 Schwerpunkte im Gemeindegebiet kontrollierte.

Um 11 Uhr wurden wir erneut per Sirene zu einer Überflutung Nähe Bahnhof Haslach alarmiert. Ein Keller, welcher unmittelbar neben der Großen Mühl gebaut war, stand unter Wasser. Aufgrund des hohen Wasserstandes und der Tatsache, dass der Keller nun unter dem Wasserspiegel der Mühl lag, drückte es Wasser vom Erdreich über den Eingang in den Keller.
Wir pumpten den Keller aus und dichteten den Eingang mit Planen und Sandsäcken ab. Zusätzlich wurde eine kleine Pumpe mit Schwimmer angebracht, um das laufend aufsteigende Wasser abzupumpen.

Nach Abwicklung dieses Einsatzes stellten wir bei der Kontrolle der Schwerpunkte fest, dass der Pegelstand der Steinernen Mühl bereits die Unterseite der Brücke in der Stahlmühle erreicht hatte. Wir sperrten daraufhin diese und dichteten Kellerfenster eines naheliegenden Gebäudes vorsichtshalber mit Planen und Sandsäcken ab.
In weiterer Folge wurde auch die Brücke der Stegmühle gesperrt.

Nachdem am späten Vormittages die Pegelstände der Lanitzbaches rückläufig waren, konnte die Sperre der Brücke am Erlenweg wieder aufgehoben werden.

Ab Mittag waren auch die Pegelstände der Steinernen und Großen Mühl gleichbleibend. Somit hatten einige naheliegende Häuser Glück und wurden nur um einige Zentimeter nicht überflutet. Der Feuerwehr ist hier kein Fall von Wassereintritt bekannt.

Um 15:45 Uhr wurden wir über einen Murenabgang alarmiert. Ein Teil einer Böschung der Schlägler Bezirksstraße rutsche dabei Richtung Kranzling und riss auch einige Bäume mit sich. Wir alarmierten die Straßenmeisterei und kontrollierten die Fahrbahn. Hier konnte keine Beschädigung festgestellt werden. Dennoch wurde nach Rücksprache mit der Polizei eine Temporeduzierung aufgestellt.

Bis 20 Uhr waren noch einige Kameraden im Einsatz und kontrollierten regelmäßig die Kontrollpunkte. Nachdem bis zu diesem Zeitpunkt keine Verschlechterung festzustellen war, traten die Einsatzkräfte ihren wohlverdienten Feierabend an.

Heute zur Mittagszeit konnte bei einer erneuten Kontrolle bereits ein um 0,75m niedrigerer Pegelstand der Flüsse als gestern festgestellt werden.

Insgesamt wurden von den Einsatzkräften an diesem Tag 242 Stunden geleistet.

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