Katastropheneinsatz in Goldwörth

Das Hochwasser hatte Ende Mai/Anfang Juni viele Orte entlang der Donau fest im Griff. Nachdem der Bezirk Rohrbach Großteils verschont blieb aber Orte im Bezirk Urfahr-Umgebung schwer getroffen wurden, war für viele Kameraden aus Haslach klar, dass eine Katastrophenhilfe auch uns betreffen wird.
Wurde am Anfang davon ausgegangen, dass dies frühestens am Donnerstag 06.06 sein wird, bekamen wir am Mittwoch den 05.06 um ca. 9 Uhr die Meldung, dass die Feuerlösch- und Bergezüge (FuB-Züge) des Bezirkes um 11 Uhr Abfahrt nach Goldwörth haben.
So wurden in Haslach 12 Kameraden für den Einsatz mobilisiert sowie das TLF und das LAST vorbereitet. Ausgerüstet mit Tauchpumpen, (Schnee-) Schaufeln, Besen, Verpflegung,… machten wir uns schließlich auf den Weg nach St. Martin. Gemeinsam mit 7 anderen Wehren aus dem Bezirk fuhren wir im Konvoi schließlich nach Goldwörth. Bereits bei der Ortseinfahrt konnte man das verheerende Ausmaß der Überflutung sehen: Wiesen, Gärten, Häuser und Straßen waren unter Wasser bzw. mit Schlamm überzogen. Es gab de facto kein Haus, was nicht vom Hochwasser betroffen war. Das Wasser stand in den meisten Keller bis zur Decke.
Unter der Führung von unserem Bezirksfeuerwehrkommandanten Josef Bröderbauer wurden wir dann in Straßen/Siedlungen eingeteilt, in welchen wir die Einsätze selbstständig abwickeln mussten. So galt es Keller auszupumpen, Müll und Schlamm aus dem Keller zu befördern sowie Straßen zu waschen, während Straßenmeistereien mit Schneepflügen den Schlamm von der Straße beförderten. Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels war das Auspumpen der Keller leider nicht immer bei jedem Haus möglich. Es war bemerkenswert, wie gefasst die Betroffenen wirkten. Die meisten zeigten sich vielmehr von den Bewohnern anderer Orte/Ortsteile erschüttert, die Wasser auch in den Wohnbereichen hatten. Besondere Freude bereitete auch einem immer, welchen Dank man von den Betroffenen für die Hilfe bekam. So wurden man nicht selten mit Getränken und Kuchen verwöhnt.
Bis ca. 19:30 Uhr halfen wir so der Bevölkerung, bis wir schließlich vom Samariterbund beim Feuerwehrhaus in Goldwörth mit Essen versorgt wurden und so den Einsatz für diesen Tag beendeten.

Am Donnerstag den 06.06 machen wir uns bereits um 7 Uhr morgens erneut auf den Weg nach Goldwörth. Es galt die gleiche Arbeit wie am Vortag bei weiteren Betroffenen zu erledigen. Man merkte, dass die Hilfskette bereits ein sehr großes Ausmaß angenommen hatte. So waren neben der Feuerwehr auch das Bundesheer, das Team Österreich, der Samariterbund sowie zahlreiche weitere Helfer vor Ort. Vom Landesfeuerwehrkommando sowie dem Samariterbund wurden mobile Küchen aufgebaut sowie Getränke organisiert. Auf dem Ortsplatz wurden mobile Toiletten aufgebaut und von Bauern wurde mit Traktoren und Anhängern die unzählige Masse von Sperrmüll auf eine provisorische Deponie gebracht. Von dort wurde der Müll mit Radladern weiter verladen.
Teilweise gab es auf den Straßen aufgrund der hohen Verkehrsdichte kein Weiterkommen mehr. So war es nicht selten, dass die Feuerwehren Fahrzeugbergungen nach missglückten Ausweichmanövern machen mussten.
Auch an diesen Tag arbeiteten wir wieder bis ca. 19 Uhr.
Am Freitag den 07. Juni war der Einsatz der Feuerwehren aus dem Bezirk Rohrbach nicht mehr notwendig. Wir wurden von FuB-Zügen anderer Bezirke abgelöst.
So galt es am Donnerstag noch sämtliche Gerätschaften zu waschen und zu warten.

An beiden Tagen waren insgesamt 26 Mann aus Haslach im Einsatz in Goldwörth. Zusätzlich waren bei der Ankunft der Kräfte in Haslach weitere Helfer vor Ort und halfen beim Putzen und wiederherstellen der Einsatzbereitschaft.

Prinzipiell musste sich jedes Feuerwehrmitglied Urlaub für seinen freiwilligen Einsatz nehmen. Wobei positiv zu erwähnen ist, dass viele von ihrem Arbeitgeber ohne gesetzliche Grundlage Sonderurlaub erhalten hatten!

Katastropheneinsatz in Goldwörth
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